- Trinkwasserhygiene -
Der Wasserversorgungsverein Langenberg steht in der Aufgabe, Ihnen in seiner Beschaffenheit reines und sauberes Wasser zu liefern. Dazu gilt es eine Vielzahl an Normen zu erfüllen, die regelmäßig überarbeitet werden. Aber auch jeder Einzelne muss dazu beitragen, jeder Art der Verkeimung unseres Wassers vorzubeugen.
Besonders die Trinkwasserhygiene steht immer wieder im Fokus. Probleme können sowohl im Kalt- als auch Warmwasser auftreten. Eine Hauptursache für Verkeimung ist die Stagnation von Wasser. Dabei handelt es sich um eine längere Periode der Nichtbenutzung von Wasser, in der das Wasser nicht fließt und auch nicht verbraucht wird.
Die Ursache für Stagnationsbereiche können alte ungenutzte Leitungen oder zeitweise nicht bestimmungsgemäß genutzte Leitungsabschnitte sein. Diese Bereiche unterliegen dann der Dauerstagnation und sind somit potenziell die Fehlerquelle der Trinkwasser-Installation. Auch eine längere Abwesenheit der Bewohner führt zum Stillstand in den Leitungen. Dies kann bei längeren Urlauben oder leerstehenden Wohnungen der Fall sein (Mieterwechsel).Die Verantwortung für einen regelmäßigen Wasseraustausch liegt alleine beim Nutzer.
Die folgende Tabelle gibt Hilfestellung für den Fall von Abwesenheit (aus: Das kleine Handbuch der Trinkwasserhygiene, SANHA GmbH & CO.KG; 1/2017):
Dauer der Abwesenheit | Maßnahmen zu Beginn | Maßnahmen bei Rückkehr |
4 Stunden bis 2 Tage | keine | Stagnationswasser ablaufen lassen |
Mehrere Tage bis 4 Wochen | Absperrarmatur am Wasserzähler oder Stockwerksabsperrung schließen | Öffnen der Absperrung und 5 Minuten fließen lassen |
Mehr als 4 Wochen | Absperrarmatur am Wasserzähler oder Stockwerksabsperrung schließen | Öffnen der Absperrung und spülen der Trinkwasser Installation |
Mehr als 6 Monate | Schließen der Hauptabsperrarmatur, Entleeren der Leitungen; Absperren der Zulaufleitung | Öffnen der Hauptsperrarmatur, Spülen der Trinkwasserinstallation |
Seltene Nutzung von Räumen, z.B. Gäste-Bad, Garagenanschlüsse | Regelmäßige, mindestens monatliche Erneuerung des Wassers = mehrere Minuten laufen lassen |
Es wird empfohlen Leitungen, die bestimmungsgemäß nur selten oder längere Zeit nicht benutzt werden, während der Stillstandzeit abzutrennen und vor Widerinbetriebnahme zu spülen (Wasser längere Zeit laufen lassen).
In Trinkwasserinstallationen können sich unter ungünstigen Bedingungen Mikroorganismen, unter Umständen auch Krankheitserreger vermehren. Dabei spielt die Temperatur des Wassers eine entscheidende Rolle. Wird das Wasser durch Wärmeübergang aus beheizten Gebäuden, einzelnen Räumen oder durch benachbarte warmgehende Leitungen negativ beeinflusst, indem es sich erwärmt, finden Keime und Krankheitserreger optimale Basisbedingungen zur Vermehrung.
Die Europäische Norm DIN EN1717 besagt unter 5.3.2: Alle Anschlüsse an die Trinkwasserinstallation werden als ständige Anschlüsse angesehen.
Dies bedeutet, dass alle Absicherungen gegen Rückfließen, Rückdrücken und Rücksaugen so ausgeführt sein müssen, als ob eine ständige Verbindung bestehen würde. Ventile mit Schlauchanschlüssen (z.B. Gartenschlauch) müssen so ausgeführt werden, dass der höchste zu erwartende Absicherungsfall abgedeckt werden kann.
Das bedeutet, dass
- jeder Schlauchanschluss mit Systemtrennern versehen werden muss.
- Schlauchanschlüsse zum befüllen der Heizungsanlage sind nach befüllen der Anlage zu demontieren oder mit geeigneten Armatur Systemtrennern der Kategorie BA zu versehen.
- Eine Anbindung zwischen Eigenwasser (Eigenbrunnen) und Langenberger Wasserversorgung ist verboten.
- Zu beachten ist: Kaltwasserleitungen sind gegen äußere Wärmeinwirkung zu schützen! Die Kaltwassertemperatur darf 25°C nicht überschreiten, um einer Keimvermehrung vorzubeugen.
- Es ist möglichst wenig erwärmtes TrinkWARMwasser zu speichern. Zudem muss es auf 60°C erwärmt sein. Eine gleichmäßige Temperaturverteilung ist erforderlich.